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Schuld und Scham–Ein emotionsbezogener Ansatz
Interventionen für den psychotherapeutischen Alltag

Die alltägliche präsente Vermeidung von Scham und Schuld führt dazu, dass wir uns vorsorglich entschuldigen, wir uns angemessen kleiden oder aber auch Verantwortung übernehmen. Die oft entstehende Ratlosigkeit und Hilflosigkeit im Umgang mit den beiden Emotionen, resultiert daraus, dass die meisten Menschen eine ungünstige Sichtweise verinnerlicht haben. Frühkindlich entwickeltes, als überflutend wahrgenommenes Scham- und Schulderleben trägt dazu bei, dass sich ein ungünstiges Selbstbild entwickelt.

Wir professionellen Helfer können die biographischen Erlebnisse, die zu frühen und intensivem Scham und Schulderleben führten, nicht ungeschehen machen. Wir können jedoch lernen, die Folgen zu mildern und den Leidensdruck zu verändern, eine sinnstiftende Auseinandersetzung zu fördern.

Der emotionsfokussierte Ansatz rückt die Arbeit an und mit den Emotionen Scham und Schuld in den Mittelpunkt. Scham und Schuld gehören zum Menschsein und sind wichtig für das soziale Miteinander. Beide Emotionen können aber auch zu tiefen Krisen, massivem Einsamkeitserleben, quälende Selbstabwertungen, Dissoziationen und suizidalen Handlungen führen. Der emotionsbezogene Ansatz unterstützt Therapeuten, sich wohlwollend diesen schmerzhaften Emotionen stellen zu können und beispielsweise Emotionsregulationsstrategien zu erlernen.

Scham und Schuld sind an der Entwicklung und Ausprägung von moralischem Denken, prosozialem Verhalten, bei der Empfindung von Empathie sowie beim (selbst-) fürsorglichen Verhalten beteiligt. Ohne Scham und Schuld würden wir nicht in einer Gemeinschaft leben können, mit dieser Unterstützung können wir unser Verhalten überprüfen und uns gegebenenfalls besser an die soziale Situation anpassen oder auch für uns einstehen.

Gelingt es Menschen, Scham und Schuld für sich zu nutzen, erleben sie mehr selbst-wertförderliche Emotionen wie Stolz, Selbstsicherheit als auch Selbstwirksamkeit. Gelungene Interaktionen in sozialen Kontexten zeichnen sich durch den flexiblen Einsatz von interpersonellen Strategien zur Gestaltung von Beziehungen aus und verhindern so die erneute Aktivierung dysfunktionalen Scham- und Schulderlebens.

Ziele

Entwicklung und Nutzung emotionsbezogener Interventionen zugunsten der therapeutischen Arbeit/Beratung, angemessener Umgang mit Scham- und Schuldgefühlen sowie –erleben bei Patienten, Umgang mit eigenem Scham- und Schuldemotionen in den Therapien erlernen.

Ihr Gewinn
Aufbau von therapeutischen und Beratungskompetenzen im Umgang mit Scham- und Schuld sowie Korrektur von eigenem Hilfs- und Ohnmachtserleben, Entwicklung einer annehmenden Haltung zugunsten beider Emotionen.

Zielgruppe
Psychotherapeut:innen sowohl approbierte als auch in Ausbildung befindliche, professionelle Berater sowie alle Interessierten

Referentin
Maren Lammers
Dipl.-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin, Dozentin, Selbsterfahrungsanleiterin und Supervisorin für die Psychotherapeutische und fachärztliche Aus- und Weiterbildung sowohl in Verhaltenstherapie als auch Hypnotherapie (nach Milton Erickson)

Termine und Kosten

  • 05. März 2025, 13:00 bis 18:00 Uhr und 06. März 2025, 09:00 bis 15:30 Uhr
  • Kosten 340 Euro

Zertifizierung
CME-Punkte sind beantragt (Kategorie C).

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