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Bindungs- und Beziehungsstörungen bei Erwachsenen

Bindungs- und Beziehungsstörungen führen zu wiederkehrenden interaktionellen Konflikten und sind bei vielen Patient:innen eine wichtige Ursache von Leidensdruck, Funktionseinschränkungen sowie eines erhöhten Rezidivrisikos. Häufig, wenn eine rein störungsorientierte Behandlung nicht ausreichend scheint, sind Bindungs- und Beziehungsstörungen im Hintergrund vorhanden und erschweren die therapeutische Arbeit. In diesem Seminar lernen Teilnehmer:innen, Bindungs- und Beziehungsstörungen im Erwachsenenalter zu erkennen, ihre therapeutische Beziehungsgestaltung effektiv daran anzupassen und vorhandene Konfliktmuster aufzulösen.

Inhalt
Bindung ist ein angeborenes menschliches Grundbedürfnis. Eine unzureichende Befriedigung dieses Bindungsbedürfnisses in der frühen Kindheit erhöht das Risiko von psychischen Erkrankungen im Allgemeinen und von Beziehungsstörungen im speziellen. Hintergrund ist, dass frühe Bindungserfahrungen maßgeblich zur Entwicklung von Selbst- und Beziehungsschemata sowie Mentalisierungs- und Emotionsregulationfähigkeiten beitragen. Vernachlässigende und missbrauchende Beziehungserfahrungen führen in vielen Fällen dazu, dass dysfunktionale Bewältigungsmuster entstehen, die uns in der therapeutischen Praxis häufig als Persönlichkeitsstörungen oder -akzentuierungen begegnen. Beziehungsstörungen sind hier keineswegs selten, sondern liegen bei etwa 60 % der Patient:innen vor, weshalb sie eine hohe Praxisrelevanz für die tägliche klinische Arbeit haben.

In diesem Seminar lernen die Teilnehmer:innen, Bindungs- und Beziehungsstörungen zu erkennen und zu behandeln. Hierzu werden schulenübergreifende integrative Methoden vermittelt und im Rollenspiel erprobt, die ihre Wurzeln in psychodynamischen Verfahren (u.a. mentalisierungsbasierte Methoden) sowie in Ansätzen der Dritten Welle der Verhaltenstherapie haben (u.a. schematherapeutische Methoden). Dabei wird der gesamte therapeutische Prozess behandelt – von diagnostischen Methoden über die Fallkonzeption bis hin zur Umsetzung therapeutischer Interventionen. Schwierigen Therapiesituationen und setting-spezifische Besonderheiten werden anhand von Fallbeispielen vermittelt und diskutiert.

Ihr Gewinn

  • Erwerb vertieften Wissens zur Entwicklung von Bindung, zur Entstehung und zum Verlauf von Bindungs- und Beziehungsstörungen sowie zu assoziierten psychischen Erkrankungen
  • Praxisnahe Vertiefung der Kenntnisse einer integrativen Beziehungsdiagnostik
  • Einüben von schulenübergreifenden problemorientierten Behandlungsmethoden zur Auflösung wiederkehrender interaktioneller Konflikte
  • Erwerb von Kompetenzen im Bereich der effektiven Gestaltung der therapeutischen Arbeitsbeziehung bei Personen mit Bindungs- und Beziehungsstörung

Zielgruppe
Primäre Zielgruppe des Seminars sind psychologische und ärztliche Psychotherapeut:innen. Auch Angehörige anderer Gesundheitsberufe (z.B. Sozialarbeiter:innen, Pflegekräfte) sind herzlich willkommen, wenn diese Interesse an psychotherapeutischen Methoden in den Bereichen Diagnostik und Behandlung von Bindungs- und Beziehungsstörungen haben.

Referent
Dr. Christian Schanz
Psychologischer Psychotherapeut; VT, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Psychotherapeut und Lehrkoordinator an der Universität des Saarlandes, Mitautor eines Leitfadens zur Behandlung von Bindungsstörungen

Termine

  • 20. und 21. März 2025
  • 1. Tag: 10 bis 18 Uhr
  • 2. Tag: 10 bis 18 Uhr

Kosten
340 Euro

Zertifizierung
CME-Punkte sind beantragt (Kategorie C).

 

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